Antonia und ich sind mittlerweile ein eingespieltes Team im Hostel und die Kinder lernen uns und wir sie auch immer besser und besser kennen.
Generell bin ich sehr zufrieden mit meiner Arbeit, ich hab die Kinder richtig gern, auch, wenn es ab und zu mal anstrengende Tage oder Stress gibt (sie haben zum Beispiel eine Vorliebe dafür, sich gegenseitig mit Gürteln zu schlagen...). Oft muss dann eine kleine Auseinandersetzung geklärt oder einige Tränen getrocknet werden. Aber ich finde das Leben im Heim einfach nur toll, weil hier so viele verschiedene Persönlichkeiten zusammenkommen, durch die ein riesiger bunter Haufen entsteht und der den Alltag aufmischt.
Beeindruckend ist auch, dass die Kinder alle so unglaublich lebensfroh sind, auch, wenn einige von ihnen ziemlich heftige Schicksalsschläge hatten. Viele im Heim sind Halb- oder Vollwaisen. Es gibt aber auch einige, die einfach nur im Hostel leben, da ihre Eltern (auf Farmen) zu weit weg wohnen, der Schulweg zu weit weg wäre oder die Bedingungen Zuhause zum Lernen zu schlecht sind. Da das Hostel nicht gerade günstig ist (und es gibt eine ziemlich lange Warteliste - um die 65 Wartende auf insgesamt 28 Plätze) haben die meisten Paten in Deutschland oder der Schweiz, die die Kinder teil- oder vollfinanzieren.
Als wir das erste Mal an der Schule angekommen sind, haben wir uns gewundert wie schön und modern hier alles ist. Hier jetzt einige Fotos von unserem Arbeitsbereich:
Der Außenbereich. Das verspiegelte links ist die Hall, der Speisesaal, in dem alle Mahlzeiten gemeinsam eingenommen werden. Im gelben Haus rechts wohnen Conni und Markus (Hostelleiter) sowie die drei kleinsten Mädels, die sich dort ein Zimmer teilen. Geht man zwischen den Gebäuden durch, gelangt man zur Küche (hintere linke Tür) und später in das Hauptgebäude, in dem noch drei weitere Zimmer und der Gemeinschaftsraum sind.
Speisesaal |
Küche |
Gemeinschaftsraum - hier findet der Hauptteil des Tages statt |
Im Vordergrund steht natürlich erst einmal, dass alle Hausaufgaben gemacht werden. Dabei helfen wir den Kindern oft, denn viele haben große Probleme in der Schule. Dabei müssen wir allerdings aufpassen, dass wir wirklich nur Hilfestellungen geben und sie uns nicht durch Tipps und Tricks einfach dazu kriegen, dass wir ihnen die richtigen Antworten verraten. Und glaubt mir - da sind die Kinder richtig clever und gut drin!
Im Anschluss daran wird oft gespielt. Die Kiddies sind zum Beispiel komplett süchtig nach Uno. Oder es wird rumgealbert, gekämpft und aufeinander rumgeturnt. Es gibt auf jeden Fall immer viel zu Lachen!
Gerade sind wir dabei, Eis zu machen und jede Woche wird nun auch mit jemandem Pizza zum Abendessen selbst gemacht.
Typisch unsere Mädels |
Oder aber sie albern mit "Requisiten" herum...
Auch, wenn es hier immer mal wieder Stress gibt (es sind immerhin Kinder), haben sich aber eigentlich trotzdem alle echt lieb.
Wenn wir mal alle furchtbar gestresst und verspannt sind, massieren wir uns auch schon mal gegenseitig...oder lasst es mich so sagen: einmal massiert und du wirst sie nie wieder los. Das Gute: sie sind kompromissbereit und massieren dich im Gegenzug auch. Ja, meine Lieben, ich weiß, was ihr jetzt denkt: ich habe mein Paradies gefunden - haha.
Und die Abende verbringen wir dann zusammen auf den Couches, flechten Armbänder, spielen, kuscheln, rangeln oder machen sonst, was uns gerade so einfällt. Natürlich bei relativ hohem Lautstärkepegel...
Das hier ist übrigens Johanna oder Amaro, unsere Hausmama, die seit gefühlten hundert Jahren hier im Hostel wohnt und arbeitet, dieses Jahr aber leider in Rente geht. Sie ist sehr eigen, aber wirklich ein Schatz und genau so wie man sich eine afrikanische "Big Mama" vorstellt.
Nun geht es nur noch darum diese sechste Schulwoche zu beenden.
Am Mittwoch wird Barbara, die das Hostel die letzten fünf Jahre geleitet hat, mit einem Braii (Grillen) und selbstgemachten "Fatcookies" (afrikanische Spezialität, vergleichbar mit Quarkbällchen/Muzen) verabschiedet.
Am Samstag steht das Cultural Festival, eine riesige Schulveranstaltung, bei der die Kinder zeigen, woran sie im Trimester gearbeitet haben und bei der viele wichtige Sponsoren aus Deutschland anwesend sein werden, an. Aus diesem Grund werden am Freitag alle Kinder im Hostel bleiben. Wir werden dann einen Filmabend mit allem drum und dran machen und im Anschluss daran übernachten alle zusammen im Gemeinschaftsraum.
Nun geht es nur noch darum diese sechste Schulwoche zu beenden.
Am Mittwoch wird Barbara, die das Hostel die letzten fünf Jahre geleitet hat, mit einem Braii (Grillen) und selbstgemachten "Fatcookies" (afrikanische Spezialität, vergleichbar mit Quarkbällchen/Muzen) verabschiedet.
Am Samstag steht das Cultural Festival, eine riesige Schulveranstaltung, bei der die Kinder zeigen, woran sie im Trimester gearbeitet haben und bei der viele wichtige Sponsoren aus Deutschland anwesend sein werden, an. Aus diesem Grund werden am Freitag alle Kinder im Hostel bleiben. Wir werden dann einen Filmabend mit allem drum und dran machen und im Anschluss daran übernachten alle zusammen im Gemeinschaftsraum.
Und dann, wenn alles überstanden ist, geht's für uns auch schon auf die allererste Reise in den Süden von Namibia. Danach melde ich mich dann wieder!