Samstag, 24. Januar 2015

Back to reality

Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie schwer es fällt nach sechs Wochen Urlaub wieder an die Arbeit zu gehen. Die Realität holt einen leider viel zu schnell ein und da sind wir wieder...back to work. Doch dieses Jahr wird alles ein bisschen anders als letztes Jahr...

Das fängt schon damit an, dass unsere Hausmama gewechselt hat. Die "Neue" - Asnad - packt richtig an und bringt, glaube ich, das perfekte Maß an Strenge mit. Wir haben sie jedenfalls schon richtig gern und glauben, dass sie genau die Richtige für den Job ist.

Wie jedes Jahr findet aber auch ein Wechsel bei den Hostelkids statt. Einige kommen (leider) nicht mehr wieder, dafür sind ein paar Neue am Start. Aus diesem Grund fand dieses Jahr auch ein krasser Zimmerwechsel statt, der aber für wesentlich weniger Stress gesorgt hat als gedacht.
Gerade die Wochen vor den Sommerferien war die Arbeit mit den Kinder purer Stress...sowohl die Kleinen als auch die Großen haben gemacht was sie wollten, sind Abends, wenn Nachtruhe war, draußen herumgesprungen und sind uns manchmal etwas zu sehr auf den Nasen herumgetanzt. Das wird sich jetzt mit den neuen Zimmern aber auf jeden Fall ändern - Gott sei Dank.

Eine große Erleichterung für uns alle ist aber besonders, dass wir dieses Jahr keine Deutschstunden mehr geben müssen. Nach den drei Monaten im letzten Jahr waren wir alle ziemlich geplättet, aber vor allem unzufrieden, weil wir einfach gemerkt haben, dass wir - gerade selbst erst unseren Schulabschluss gemacht und kaum älter als unsere Schüler - sie nicht gerade weiter bringen. Wir haben zwar dafür Breakdutys (Pausenaufsichten) und die Jungs assistieren beim Sportunterricht, allerdings haben wir nicht mehr allein die Verantwortung für einen Kurs.

Also alles in allem bin ich momentan sehr zufrieden und positiv für das kommende Trimester eingestellt.
Die erste Woche ist auch super schnell vergangen und es war doch schön, die Hostelkids nach so langer Zeit wieder zu sehen.

Im Land der Kontraste

Hallo ihr Lieben,
ich hoffe ihr seid alle gut ins neue Jahr gerutscht und wünsche euch - wenn auch etwas spät - ein frohes Neues! Möge das neue Jahr euch nur das Beste bringen.

Fünfeinhalb Wochen Urlaub sind um. Und ich muss sagen - ich bin verliebt! Südafrika ist so ziemlich das schönste Land, was ich bisher bereist habe und spätestens jetzt hat mich das Afrikafieber gepackt.
Hier jetzt alles aufzuschreiben, was ich in den letzten Wochen erlebt und gemacht habe, würde viel zu lange dauern und viel zu lang werden. Ich versuche also mich so kurz wie möglich zu fassen und vor allem die Bilder (eine kleine Auswahl von 4800 Fotos) sprechen zu lassen.

Kapstadt
Anfang Dezember hat unsere Reise mit Kapstadt begonnen. Schon während der 22h langen Fahrt konnten wir die sich verändernde Landschaft bewundern, in Kapstadt waren wir dann aber wirklich von der Grüne, die wir so gar nicht mehr gewöhnt sind, beeindruckt. Auch die Größe der Stadt, die aber durch die Landschaft drumherum entzerrt wird, hat uns erstmal umgehauen (ich meine man vergleiche: Windhoek (320.000) und Kapstadt (3.740.000)...).
Geschlafen haben wir in WGs von super gastfreundlichen Freiwilligen und es war schön alle mal wieder zu sehen und deren WG Leben zu erleben.

Kapstadt ist wirklich eine Bombenstadt, die sogar meinem geliebten Köln den Thron streitig macht! Auf alle Fälle ist sie - und da waren wir uns alle einig - die schönste Metropole der Welt.
Dauerhaft auf Achse haben wir alles mitgenommen, was nur ging: die Stadt mit einer Busrundfahrt erkundet, den Food Market an der V&A Waterfront ausgekostet, ein Wine Tasting genossen, in Kirstenbosch, dem botanischen Garten, dessen satte Grüntöne und zahlreiche Pflanzen uns aus den Latschen gehauen haben, gechillt, das Nachtleben ausgetestet und (unser Highlight) den Table Mountain ganze sechs Stunden von Camps Bay aus gehiket!
Kirstenbosch
Eule im botanischen Garten
V&A Waterfront
Hike auf den Table Mountain
Geschafft, aber glücklich oben angekommen!
Und der Blick entschädigt alles :-)
Weg vom Cape Point zum Kap der guten Hoffnung

(Für einen ausführlichen Bericht, guckt doch mal hier: "Brief aus der schönsten Stadt der Welt").

Und dann waren die fünf Tage auch schon um und für uns ging es mit dem Baz Bus weiter nach

Wilderness
Unserem ersten Ziel auf der Garden Route. Das Städtchen macht seinem Namen alle Ehre. So einen dicht bewachsenen „Wald“ habe ich vorher noch nie gesehen. Perfekt, um sich ein Kajak zu leihen und zu einem entlegenen Wasserfall zu paddeln...einfach mal die Seele baumeln lassen...




The Crags
...bevor es hier wieder mit Adrenalin weiterging. Von der höchsten Bungee-Jump Brücke der Welt gesprungen (für - im Vergleich zu allen anderen Sprüngen - lächerlich wenig Geld).


Hier war auch der wohl schönste und coolste Backpacker der ganzen Reise (Wild Spirit - hat seinen Namen wirklich verdient), mitten in der Natur, einer kleinen Hippie-Kommune gleichend, mit einigen schönen Hikes und einem tollen Wasserfall zum plantschen.


 
Port Elizabeth
An sich ist die Stadt nicht wirklich schön, aber ein Tagesausflug in den Addo Nationalpark hat sich wirklich gelohnt, denn dort konnte ich endlich meine langersehnten Elefanten bewundern. Ebenso wie unglaublich viele Zebras und Büffel. Zu allem Überfluss haben wir sogar noch zwei Löwen sehen können.









Coffee Bay & Port St Johns
Die Wild Coast ist so ganz anders als die sehr westliche Garden Route. Man kann keine 2km fahren ohne nicht an kleinen Rundhütten mit eigenen kleinen Feldern und Plumpsklo vorbeizukommen. Hier reiht sich Haus an Haus und das Vieh läuft frei auf der Straße umher.  In unseren Backpackern haben wir wirklich nur die Seele an den traumhaften Stränden baumeln und uns mit leckerem (traditionellen) Essen verwöhnen lassen. Geschlafen haben wir in CB sogar in traditionellen Rundhütten.
Weihnachten verbrachten wir in PSJ. Für uns war es ein Tag wie jeder andere - es hat sich so gar nicht wie Weihnachten angefühlt. Am 25. kamen die Südafrikaner alle am Strand zusammen und haben gebraait (was auch sonst) und getrunken. In unserem Backpacker war am Abend eine kleine Fete, die uns die Weihnachtstage doch noch wirklich versüßt hat.


Southern Drakensberge
...willkommen im Auenland! In den Drakensbergen hat Tolkins seine Inspiration für Herr der Ringe gefunden. Die Jungs waren total geflasht und auch, wenn das Wetter (das erste Mal!) nicht ganz mitgespielt hat, haben wir trotzdem eine kleine Wanderung durch die grünen Hügellandschaften unternommen.


Lesotho
Da es dieses Jahr keine Weihnachtsgeschenke für uns gab, haben wir uns selbst ein Geschenk gemacht und uns eine "Roof of Africa" Tour gegönnt, die ihr Geld auch wirklich wert war. In fünf Tagen sind wir in einem klapprigen Landrover und mit dem besten (und geduldigsten) Reiseführer quer durch den Osten von Lesotho über die krassesten Pässe und Straßen, die ich je gesehen hab, gefahren, haben bei einer Familie gewohnt, waren zu Besuch in traditionellen Dörfern, haben gelernt traditionell zu tanzen, die lesothischen Verkehrsmittel (Pferde) benutzt und haben uns in einer 5* Lodge richtig verwöhnen lassen.


DAS ist Lesotho!


Typisch lesothische Basotho-Rondavel
Traditionell: Feldarbeit mit Rind und Hand
Dort haben wir auch Silvester verbracht und - Überraschung - auch das war ganz anders als Zuhause. Dank starken Unwetters hatten wir den kompletten Abend keinen Strom. Pünktlich um Mitternacht hat es aber aufgeklärt und wir konnten mit traditionellen lesothischen (Party)Hüten ins neue Jahr schreien.


Was mich am meisten beschäftigt hat ist, dass wirklich alle (ob arm oder reich) in den traditionellen Basotho-Rondaveln wohnen. Die lesothischen Bürger messen ihr Geld nicht am Kontostand, sondern an ihrem Besitz (seien das Felder oder Tiere). Am schönsten war aber, dass es so viele Kinder gab. Durchschnittlich hat eine lesothische Familie 10 Kinder. 10! Und genauso sieht es dort auch aus - ich habe noch nie so viele Kinder auf einem Haufen gesehen.

Durban
...hat mir nicht so gefallen. Gerade nach Lesotho (alles so ländlich und landschaftlich) hatte ich ehrlich gesagt einen kleinen Kulturschock als wir durch die Stadt fuhren.


Der indische Markt war klasse und wir haben uns an Currygewürzen totprobiert, aber in der Innenstadt haben wir uns überhaupt nicht sicher und wohl gefühlt. Eigentlich mein eigener Fehler, aber besonders schockierend war es dann für mich als mir meine Schutzengelkette, die ich seit Jahren ununterbrochen trage, vom Hals gerissen wurde. Dieses Erlebnis hat mich vielleicht noch negativ beeinflusst, aber so wirklich sicher hab ich mich dann nur noch im Backpacker oder an Touristenorten wie dem Aquarium gefühlt.
Eine Sache, die ich aber an den südafrikanischen (Groß)Städten sehr vermissen werde, sind die Minibusse, die geregelte Strecken ohne feste Uhrzeiten und in rauen Mengen abfahren und mit denen man für umgerechnet 50 Cent von Ort zu Ort kommen kann.


Und dann war Südafrika leider auch schon wieder vorbei und für uns ging es mit dem Bus 36h wieder zurück nach Windhoek, wo wir einen Tag später nach

Swakopmund
weitergefahren sind, die wohl deutscheste Stadt Namibias.


Die kleine Fußgängerzone mit Cafes und Brauhaus erinnert tatsächlich sehr an Zuhause und in allen Geschäften wird man grundsätzlich erstmal gefragt, ob man Deutsch spricht. Einzig anders ist nur, dass die Stadt mitten in der Namibwüste liegt...und somit den wohl längsten Sandstrand der Welt bietet. Besucht haben wir das Cape Cross Seal Reserve (leider kann man den bestialischen Gestank nicht aufnehmen) und sind natürlich auch mit Quadbikes durch die Wüste geheizt, um schließlich noch Sandboarden zu gehen.



 Alles in allem ein wirklich gelungener Urlaub und leider viel zu schnell vorbei.

Wem dieser (wirklich sehr knappe) Urlaubsbericht noch nicht reicht, kann mir gerne schreiben oder er schaut bei Felix ("Brief aus Südafrika und Lesotho") vorbei.

Wie auch immer, ich freue mich immer über jede noch so kleine Nachricht!
Ganz liebe Grüße, Leni